Unsere Hausmeister – Helden des Alltags

Unser Herr Schilcher

„Weil ich Sie gerade sehe…“. So beginnen viele Gespräche zwischen Herrn Schilcher, Hausmeister bei der Freisinger Wohnbau, und den Mieter:innen. Oft geht es um die kleinen Problemchen, die beim Wohnen eben anfallen: Ein tropfender Wasserhahn, eine Tür, die nicht schließen will, ein Wackeln, ein Zwicken, ein Quietschen. Manchmal geht es aber auch um ganz andere Dinge. Um Neuigkeiten aus der Familie, um die Eigenheiten der Nachbarn oder eben um die Welt, wie sie gerade ist und die ja mehr als genug Gesprächsstoff bietet.

Herr Schilcher bleibt dann gerne stehen – im verschneiten Innenhof, im Treppenhaus, zwischen Tür und Angel – und hört sich die Anliegen an. „Das muss man schon gernhaben“, sagt er. Denn eine technische Ausbildung und handwerkliches Geschick machen noch keinen guten Hausmeister. Menschen muss man mögen. Und eine Offenheit für andere Kulturen sollte man haben. „Türkei, Afrika, Südamerika…“, in den Wohnungen der Freisinger Wohnbau treffen Menschen so vieler Herkunftsländer aufeinander, dass Herr Schilcher gar nicht alle aufzählen kann. „Ich finde es interessant, wie Menschen aus verschiedenen Kulturen leben.“.

Wie heißt es so schön? Nicht geschimpft ist Lob genug.“

Dass er eine Schreinerlehre und einen technischen Fachwirt mitbringt, schadet aber auch nicht. Trotzdem: Arbeiten nach Schema F gibt’s bei der Freisinger Wohnbau nicht. Denn auch Routineaufgaben wie die Kontrolle der Heizungsanlagen haben es in sich: vom 50er-Jahre bis zum Nagelneu-Modell ist alles dabei. Bei seinen Rundgängen wartet Herr Schilcher unter anderem die technischen Anlagen, prüft, ob auf den Spielplätzen alles in Ordnung ist oder schaut nach seinen Sorgenkindern, den Mülltonnen. Dass hier alles aufgeräumt bleibt und die richtigen Dinge in den richtigen Tonnen landen, könnte nach seinem Geschmack noch besser laufen. Denn wenn die Entsorgungsfirma im schlimmsten Fall eine zusätzliche Tonne aufstellt, wirkt sich das auf die Nebenkosten der Mieter:innen aus. Und die fallen ja dank Energiekrise schon hoch genug aus. Auch in Sachen Heizen und Lüften tut Herr Schilcher sein Bestes, um die Bewohner:innen zu unterstützen. Da bekommt man bei der Waschbecken-Reparatur auch mal eine spontane Energiespar-Schulung dazu.

Als Hausmeister tut Herr Schilcher weit mehr als Dienst nach Vorschrift. Einfach weil ihm die Menschen am Herzen liegen. Und weil es dank der vielen Geschichten nie langweilig wird. Oft gibt’s Grund zum Schmunzeln. Zum Beispiel über den handgeschriebenen Zettel, der da eines Tages am schwarzen Brett hing: „Gebiss gefunden“. Und das eingetütete Fundstück, darunter gepinnt.

Die Bewohner:innen wissen seinen Einsatz zu schätzen. Positives Feedback wird zwar nur selten ausgesprochen, aber dass man mit ihm zufrieden ist, bekommt der Hausmeister trotzdem mit: „Wie heißt es so schön? Nicht geschimpft ist Lob genug.“